Gesteuerte Bohrung

Kurze Vorstellung der horizontalen gesteuerten Bohrtechnologie (HDD)

Gesteuerte Bohrung ist eine der effizientesten von den Technologien der grabenlosen Rohrverlegung, eine vielseitig anwendbare Lösung beim Bau von öffentlichen Versorgungsleitungen. Bei diesem Verfahren wird der Leitungsgang ohne Graben, von der Oberfläche aus, mittels Bohren errichtet und das Produktrohr von der Austrittseite her eingezogen.

Als erste Phase der Arbeit wird die Pilotbohrung durch Vorschub des sich an der Spitze der flexiblen Bohrstangen befindlichen Bohrkopfes errichtet, die der geplanten Trasse folgt und an der entlang die Leitung endgültig verlegt wird.

Die Trasse wird in erster Linie durch die Parameter der verwendeten Stoffe (Schutzrohr, Produktrohr) und das Umfeld bestimmt, wobei berücksichtigt wird, dass der Mindestbiegeradius der Bohrstangen je nach Maschinentyp 25 -140 m sein kann.

Die Bohrung erfolgt durch Spülung mittels einer Bohrflüssigkeit, die aus Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen besteht und aus dem Bohrkopf bei großem Druck durch Düsen austritt und dadurch den Vortrieb und die Kühlung des Bohrkopfes unterstützt sowie den im Boden errichteten Bohrkanal stabilisiert. Wegen der Spülung ist es sinnvoll, zum Auffangen der Bohrflüssigkeit und des Bohrkleins eine Start- und eine Zielgrube anzuwenden.

Die zweite wichtige Phase der gesteuerten Bohrung ist die Aufweitungsphase.

Das erfolgt je nach dem Durchmesser des einzuziehenden Rohres in einer Stufe oder in mehreren Stufen; der Bohrkopf wird durch den Aufweitungskopf ersetzt und dieser wird in Richtung Ausgangspunkt der Bohrung um seine Achse gedreht gezogenen. Bei der Auswahl des Ausweitungskopfes ist es wichtig, die Bodenstruktur genau zu kennen, weil so bestimmt werden kann, welcher Kopftyp und welche Kopfgröße angemessen ist.

Als letzter Schritt wird in das aufgeweitete und ausgeräumte Bohrloch das Schutzrohr oder direkt das Produktrohr eingezogen.

Hauptmerkmal der gesteuerten Bohrung

Der Leitungskanal wird von der Oberfläche aus, ohne Aushebung eines grabens errichtet.

Aufweitungskopf zur Erweiterung des Leitungskanals

Der Bohrkopf wird durch den entsprechenden Aufweitungskopf ersetzt.

Anwendbarkeit der horizontalen gesteuerten Bohrtechnologie:

Bei Unterquerungen von Straßen, Bahnen, Flüssen usw. und städtischen Umfeld, wo der Leitungsbau mit herkömmlichen Methoden wie Grabenaushebung und Aufbruch nicht oder nur sehr schwierig du mit erheblichen Kosten ausführbar wäre. Mithilfe dieser Technologie können Rohrleitungen unter verschiedenen Objekten (z. B. Autobahnen, Flüssen, Bahndämmen) verlegt werden.

Bei dieser Technologie wird kein Start- und Zielgrube benötigt (sie dient lediglich dem Auffangen der Borhflüssigkeit). Die Ausführungsdauer ist deutlich kürzer, als bei den herkömmlichen Methoden.

Vergleichende Kostenanalysen zeigen, dass die meisten Leitungsbauarbeiten insgesamt zu geringeren Kosten unter Einsatz der gesteuerten Bohrung gelöst werden kann, als mithilfe herkömmlicher Technologien.

Die Bohrungslängen und –Durchmesser sind in Abhängigkeit von den Baumaschinen und der Bodenstruktur sehr unterschiedlich:

Rohrdurchmesser: Ø 32-1600 mm*

Bohrungslänge: ~5000 m*

* Theoretische grenzen der Technologie, bei gleichzeitigem Vorhandensein spezieller Mittel und günstiger Umstände.

Wem, wann und zu welchem Zweck kann die gesteuerte Bohrung empfohlen werden?

Wir empfehlen unseren Auftraggebern in jedem Fall, die dem Problem am meisten entsprechende Lösung, ob einfach oder zusammengesetzt, Zolmat bietet ja einen breiten Kreis der technologischen Lösungen an.

Die gesteuerte Bohrung dient der grabenlosen unterirdischen Verlegung der folgenden Leitungen:

Wasserleitung | Abwasserleitung | Gasleitung | Starkstromkabel | Nachrichtenübertragungskabel

Mittels der gesteuerten Bohrtechnologie werden Stahl- oder flexible Kunststoffröhre (in der Regel KPE-Röhre) unter die Erde eingezogen, die in der Regel als Schutzleitungen dienen, es ist jedoch natürlich auch möglich, direkt Produktleitungen einzuziehen.

Die gesteuerte Bohrung könnte benötigt werden, wenn die öffentlichen Leitungen nicht mit der herkömmlichen Verlegung in einem Graben verlegt werden können, da:

  • die Verlegung physisch unmöglich ist (bei Kreuzung von Gewässer, Bahn, Gebäude usw.)

oder bei Berücksichtigung der folgenden logischen Gesichtspunkte:

  • Der Straßenverwalter erteilt wegen der möglichen Schädigung des qualitativ anspruchsvollen Bodenbelags – voll berechtigt –, keine Aufbruchsgenehmigung oder wegen des Straßenaufbruchs würde eine unzulässige Verkehrsstörung entstehen.
  • In bestimmten Fällen ist Bohrung möglicherweise kostengünstiger, als Verlegung (z. B. bei einem anderthalb Meter breiten Bürgersteig ist die Verlegung und die anschließende fachgerechte Asphaltierung teurer, als die Bohrung in 150-Meter-Abschnitten, ganz zu schweigen von der mehrwöchigen Störung des Verkehrs. Noch günstiger ist die Bohrung natürlich bei teureren Belägen (z. B. Zierpflaster).
  • Bei wertvollen Pflanzen (z. B. unersetzliche Urbäume), schönen Parken kann nur die gesteuerte Bohrung in Frage kommen.
  • Bei kürzeren Bohrungen werden oft kostengünstigere Bohrverfahren, z. B. pneumatische Erdrakete, Schneckenbohrer usw. gewählt. Diese sind jedoch einerseits nicht steuerbar, andererseits stark bodenabhängig und können bei sehr hartem oder sehr weichem, oder Schuttböden nicht angewandt werden. In diesen Fällen stellte die gesteuerte Bohrung in unserer bisherigen Praxis immer eine Lösung dar.
  • Bei größeren, geraden Leistungsdurchführungen wird oft die sogenannte Rohrpressung angewandt, bei der das Stahlrohr mit großer Kraft unter der Erde durchgeschoben oder mit einem speziellen Schlagkopf durchgeschlagen wird. Diese Technologie ist einerseits sehr teuer, große Mengen Erde müssen bewegt werden, ist sehr zeitaufwendig, ebenfalls bodenabhängig und unsteuerbar. Unter Grundwasser kann Rohrpressung z. B. in den meisten Fällen nicht ausgeführt werden. Auch in diesem Fall könnte die gesteuerte Bohrung eine preisgünstige, einfache und schnelle Alternativlösung darstellen, mit deren Hilfe auch gerade Leitungsabschnitte in beliebiger Tiefe unter der Erde verlegt werden können.

In diesem Sinne empfehlen wir unsere gesteuerte Bohrtechnologie denjenigen, die bei ihrer Arbeit den obigen Fragen gegenüberstehen:

  • den Planern und Ausführungsunternehmen von öffentlichen Versorgungsleitungen
  • den Personen, die befugt sind, Aufbruchgenehmigungen zu erteilen: sie sollten sich überlegen, ob es nicht besser ist, das Problem mit gesteuerter Bohrung zu lösen.