Im Herbst 2015 wandte sich Tarr Kft mit der Bitte an Zolmat Bt., das Schutzrohr der Paks mit Géderlak verbindenden optischen Leitung im Rahmen der Weiterentwicklung des Telekommunikationsnetzes der Firma, in Ermangelung einer Brücke in der Nähe, mittels gesteuerter Bohrung unter dem Flussbett der Donau zu verlegen …
Wir haben das Schutzrohr der optischen Leitung im Rahmen der Weiterentwicklung des Telekommunikationsnetzes der Firma mittels gesteuerter Bohrung unter dem Flussbett der Donau verlegt.
Die Gegebenheiten vor Ort erschwerten die Ausführung: Arbeitsgebiet im Innenbereich der Stadt, Bohrkanal in größer Tiefe und in einer harten Sandsteinschicht, eingeschränkte Möglichkeit einer Verbindung zur Austrittseite und kurze Frist.
Der in großer Tiefe verlaufende Bohrkanal ermöglicht es nicht, Funkzeichensonden des Typs „walk-over” einzusetzen bzw. der tagelange Herbstnebel erschwert das Fangen der eventuell messbaren Zeichen und macht die Bohrungsleitung aus einem Boot heraus unmöglich. Die Lösung für dieses Problem war das heute als modernstes geltende Gyro-Compass Bohrsteuerungssystem, da diese Sonde mit Kabelverbindung durch keine externen Einflüsse, Interferenzen auch die Tiefe nicht beeinträchtigt wird und auch kein Messfeld benötigt.
Mithilfe des Gyro-Compass Bohrsteuerungssystems können theoretisch Bohrungen bis zu 5000 Meter Tiefe durchgeführt werden.
Die harte Sandsteinschicht wurde durch einen Bohrmotor, dessen Übersetzung an die Lieferkapazität der Betonitpumpe angepasst wurde, sehr schnell „verzehrt“, die 710 Meter lange Bohrkanal konnte ja innerhalb von 4 Arbeitstagen ausgeführt werden. (Der Bohrmotor ist eine Konstruktion, die den Betonitstrom über eine Schaufelreihe in Drehbewegung umwandelt und an deren Spitze die Bohrkrone direkt anmontiert werden kann.)
Die zum laufenden Ausräumen des ziemlich langen Ganges notwendige Betonitmenge konnte mithilfe eines sogenannten Recycling auf eine minimale Menge reduziert werden. Dieses Werkzeug separiert den abgebauten Sand und Boden mithilfe einer Siebreihe von dem noch verwendbaren Siebschlamm. Die Effizienz dieser Methode hat auch bei einer durchschnittlichen Bohrung einen außerordentlich großen Einfluss, erfordert in diesem Fall jedoch wegen des Bohrmotors besondere Aufmerksamkeit, da die Quarz- (Sand-)körnchen die Schaufeln des Bohrmotors verschleißen und die Konstruktion sogar innerhalb von wenigen Tagen kaputt machen können.